Herzliche Einladung zur Ausstellung
"The Book of Unknown Stories"
von Michael Ehrhardt
In der Einzelausstellung zeigt der Künstler aktuelle Malereien und Collagen.
Ausstellungsdauer: 9. Januar 2025 bis 15. Februar 2025
Vernissage: 9. Januar um 19 Uhr
Finissage: 15. Februar um 14 Uhr
Öffnungszeiten: Donnerstags 17 bis 19 Uhr und Samstags 11 bis 15 Uhr
Das sagt der Künstler:
"Vor über 100 Jahren schrieb André Breton, ein Vordenker des Surrealismus, dass es die absolute Realität nicht gibt. Er meinte damit möglicherweise, dass jeder seine Umgebung aus der eigenen Sichtweise und Erfahrung heraus unterschiedlich bewertet. Heute leben wir in einer Welt, wo wir dank Fake News, Desinformation und täuschend echten KI-generierten Bildern nicht mehr wissen, was überhaupt real ist und verschiedene „Realitäten“ parallel existieren. Ich denke, dass Breton heute also möglicherweise noch mehr recht hat als zu seinen Lebzeiten.
Dieser Grundgedanke durchdringt meine in Lahr gezeigten Arbeiten. Meine aktuellen Bilder, hauptsächlich Acryl auf Leinwand, aber auch viele Collagen, zeigen Menschen und Landschaften im Dazwischen: irgendwo zwischen Mensch und Tier, Traum und Wachheit, Außenwelt und Psychogramm. Größen, Farben, Artengrenzen und die Zahl von Gliedmaßen ist Verhandlungsmasse. Die Szenerien dienen der Charakterisierung von Mensch und Zeit, sie stellen keine weltlichen Räume dar, es sind eher psychologische Landschaften. Oft sind es Szenerien des Übergangs zwischen Land und Wasser, Berg und Himmel und häufig finden sich rätselhafte Gebäude darin. Vieles wird angedeutet, aber nur wenig wird klar ausformuliert. Die Motive und Überlegungen sind nicht ganz greifbar, entziehen sich dem Betrachter und fordern zur tieferen Beschäftigung heraus. Es wirkt, als würde ein kleines Stück fehlen um die Geschichte als Ganzes zu erschließen, so als würden wir in einem fremdsprachigen Buch blättern und könnten nur die Bilder ansehen, ohne ein Wort zu verstehen. Letztlich bleibt es Aufgabe des Betrachters sich mit den Werken auseinander zu setzen, selbst aktiv zu werden und sich einen Reim auf das Gezeigte zu machen. Dabei bleibt das Risiko bestehen, dass mehr Fragen auftauchen als beantwortet werden und einzelne Werke auf diese oder jene Weise interpretiert werden könnten. Aber vielleicht sind sie gerade dadurch ein Abbild unserer ungewissen Zeit."